Wir sind eine Schule ohne Rassismus, aber mit Courage!

Wir holen uns den Titel!

Die Euphorie über das gewonnene Finale der Fußball-WM in Brasilien war noch nicht verebbt, da gab es an der Edith-Stein-Realschule erneut einen Grund zu feiern. Nur einen Tag, nachdem sich die deutsche Fußballmannschaft den Weltmeister-Titel geholt hatte, erhielt unsere Schule am 14.07.2014 in einem feierlichen Festakt in der Aula ebenfalls einen wichtigen Titel, nämlich den einer „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Damit reihte sich die Edith-Stein als 255. bayerische Schule in die Liste der Teilnehmer an diesem bundesweiten Projekt ein, dem insgesamt nun schon 1500 deutsche Schulen angehörten. Im Vorfeld musste unsere Realschule die Teilnahmevoraussetzung erfüllen, dass mindestens 70% aller an der Schule lernenden und arbeitenden Personen sich mit ihrer Unterschrift auf einer Liste verpflichteten, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an unserer Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen. Über 95% unserer Schulfamilie zeigte daraufhin mit ihrer Unterschrift ihre Bereitschaft, sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt zu wenden.

Aber war eine Urkunde, die die Edith-Stein-Realschule als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auszeichnete, überhaupt nötig? „Sind wir das denn nicht schon lange?“, fragte der Schülersprecher David Löw in seiner Rede vor den geladenen Gästen aus Politik und Schule, in der er auch darauf einging, wie gut und vorbehaltlos er selbst vor einigen Jahren als Schüler mit dunklerer Hautfarbe an unserer Schule aufgenommen wurde. Eine Antwort auf diese Frage gab zu einem späteren Zeitpunkt der Regionalkoordinator von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, Jonas Paintner, der in seiner Ansprache betonte, dass der Titel kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit sei, sondern „eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft“.

Toleranz und Zivilcourage sollten grundsätzliche Prinzipien unserer Schule bleiben, und das „Anderssein“, das Frau Wolf mit ihrer Theatergruppe auf sehr anschauliche Weise thematisierte, akzeptiert werden.

So, wie der Weltmeister-Titel ganz Deutschland vereint, soll der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auch unsere Schulfamilie zusammenschweißen. Denn, wie es die Rektorin Frau Meggl mit der Parabel „Ein guter Mensch am Höllentor“ verdeutlichte, und es auch der deutsche Geologe Carl Christian Ochsenius formulierte: „Jedes Unrecht, das wir ruhig dulden, macht uns zu Mitschuldigen einer Gewalttat.“

Thilo Götz