Sozialkunde

Als Leitfach der politischen Bildung beschäftigt sich das Fach Sozialkunde mit dem Menschen als sozialem und politischem Wesen. Ziel des Sozialkundeunterrichts ist die Demokratiefähigkeit junger Menschen. Gegenstände des Sozialkundeunterrichts sind, ausgehend von der Erfahrungswelt der Jugendlichen, zentrale Formen und Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die demokratische Gestaltung der staatlichen Ordnung, Möglichkeiten der politischen Mitgestaltung auf den verschiedenen politischen Ebenen sowie gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Handlungsfelder.

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln auf der Grundlage des im Grundgesetz verankerten Menschenbilds systematisch Kompetenzen, die ihnen eine angemessene Orientierung in den Bereichen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ermöglichen. Somit sollen sie, aufbauend auf einer eigenständigen Informationsgewinnung, zu reflektierten politischen Entscheidungen und Urteilen befähigt sowie zur Übernahme von Verantwortung in Staat und Gesellschaft ermuntert werden.

Der rasche gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Wandel und damit verbundene grundlegende Herausforderungen des 21. Jahrhunderts werden den Jugendlichen bewusst. Lösungsansätze für die sich daraus ergebenden Probleme erörtern sie in der Auseinandersetzung mit aktuellen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen. Dabei begreifen sie politisches Handeln als Aufgabe der Gegenwart und der Zukunft.

Das Fach Sozialkunde hat einen normativen Auftrag und fördert dementsprechend eine persönliche, werteorientierte Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Diese Werteorientierung setzt ethische Maßstäbe für die eigene Lebensführung und gründet sich auf Demokratie, Frieden, Freiheit, soziale Gerechtigkeit sowie Nachhaltigkeit als fundamentale Prinzipien. Insbesondere die Achtung der Menschenwürde sowie der Grundrechte wird betont und schließt damit die Ablehnung extremistischer Grundhaltungen mit ein. Durch die kritische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Welt- und Menschenbildern und mit freiheitsgefährdenden Gegenmodellen zur Demokratie erkennen die Schülerinnen und Schüler u. a. die Notwendigkeit der Wertgebundenheit unserer Demokratie.

Beispiele aus der aktuellen Diskussion verdeutlichen das Spannungsverhältnis von Selbstverwirklichung im Rahmen der bürgerlichen Freiheiten und Integration in die Gesellschaft. Konfliktfähigkeit und Kompromissbereitschaft werden durch die Einsicht in die Notwendigkeit demokratischer Spielregeln gefördert: Die Schülerinnen und Schüler kennen und beachten die Regeln für ein rationales Austragen politischer Konflikte und entwickeln dabei die Bereitschaft, konstruktive Kritik zu äußern und anzunehmen sowie Kompromisse einzugehen. Die Thematisierung unterschiedlicher Lebensformen und Vorstellungen sowie der immer wieder zu leistende Perspektivenwechsel tragen zur Herausbildung von Empathie und Toleranz bei.

Die Schülerinnen und Schüler lernen zwischen Fakten und Meinungen zu unterscheiden und werden auf ihrem Weg zum mündigen, rational handelnden Staatsbürger unterstützt. Sie können einerseits selbstbewusst eigene Interessen vertreten, zeigen sich andererseits aber auch verantwortungsbewusst, kompromissfähig und tolerant und sind in der Lage, sich in die Schulgemeinschaft und die Gesellschaft insgesamt zu integrieren. Der Sozialkundeunterricht darf nicht indoktrinieren, kann aber auch nicht wertneutral sein.

Quelle: http://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/realschule/sozialkunde%20 [18.3.2017]

Staatliche Realschule Parsberg

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