„Fake oder War doch nur Spaß“ – Eine mobile Theaterproduktion über Cybermobbing zu Gast an der Edith-Stein-Realschule in Parsberg

Am Mittwoch, dem 04.03.2015 gastierte das mobile Theaterensemble „Radiks“ aus Berlin an der Edith-Stein-Realschule. In der Aula wurde jeweils für alle 7. und 8. Klassen das Stück „Fake oder War doch nur Spaß“ von den Schauspielern Romana Schneider und Tim Engemann aufgeführt, die dabei in verschiedene Rollen schlüpften.
Das Internet dient heutzutage vielen Jugendlichen als Möglichkeit der Kommunikation und Selbstdarstellung. Dabei tritt aber vermehrt ein Problem auf, mit dem jede Schule konfrontiert ist – das Cybermobbing. Vor allem in den sozialen Medien werden Schülerinnen und Schüler beleidigt oder durch falsche Behauptungen bloßgestellt. In der trügerischen Anonymität des Internets agieren die Täter oftmals viel brutaler als in der Realität, da sie keinen direkten Kontakt zu ihrem Opfer haben. Binnen kürzester Zeit kann sich zudem das Mobbing im Netz ausbreiten.
Die Aufgabe der Schulen ist es deshalb, die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler weiter zu schulen, damit sie verantwortungsvoll mit den sozialen Medien umgehen. Sie müssen über die Gefahren des Internets sowie über die rechtlichen Folgen des Cybermobbings aufgeklärt werden.
Als präventive Maßnahme wurde in diesem Kontext das Theaterstück auf Initiative des Elternbeirates von der Schulpsychologin der Realschule, Ursula Lautenschlager, organisiert. Dank der Zusage der Landrätin Tanja Schweiger aus dem Landkreis Regensburg, die Finanzierung der Aufführung zu übernehmen, war die Vorstellung für die Schülerinnen und Schüler kostenlos.
In dem Dokumentartheater geht es um die 17-jährige Lea, die durch die Aufnahme bei einer Casting-Agentur den Neid einiger Mitschüler weckt, insbesondere den ihrer besten Freundin Nadine. Nach ersten Sticheleien weiten sich die Mobbing-Attacken auf diverse Communities gegen Lea aus. Während sich diese anfangs zu wehren versucht, gipfelt das Cybermobbing in einem online gestellten Video, das Lea minutenlang betrunken in einer Toilette zeigt. Infolgedessen zieht sich die Schülerin zurück und besucht kaum noch die Schule. Als sie erfährt, dass Andi, in den sie verliebt ist, ebenfalls zu den Mobbern gehört, will sich das Mädchen das Leben nehmen. Durch einen Mitschüler kann sie rechtzeitig gefunden und somit gerettet werden. Während die Polizei ermittelt, muss sich Lea einer psychiatrischen Behandlung unterziehen.
Im Anschluss an das Stück fand ein Gespräch der Schauspieler mit den Schülerinnen und Schülern statt, in dem sie aufzeigten, wie wichtig es ist, sich im Falle von Cybermobbing an eine Vertrauensperson zu wenden, damit weitere Maßnahmen wie das Einschalten der Polizei eingeleitet werden können, denn bei Mobbing-Aktionen dieser Art handelt es sich um Straftaten, worüber sich die wenigsten Täter bewusst sind.
Durch die schülernahe Aufbereitung der Thematik verfolgten die Jugendlichen das Theaterstück an der Realschule mit großem Interesse und wurden so ohne erhobenen Zeigefinger für Cybermobbing und seine Folgen sensibilisiert.