Erasmus+: Lehrkräfte der ESR nehmen am „Intensive English Course and CLIL for Teachers“ in Dublin teil

Dia Dhuit!
Dia was? Wenn Sie als Lesende(r) spontan nichts mit dieser irischen Begrüßung anfangen können, die übersetzt „Hallo“ oder „Grüß Gott“ („may God be with you“) bedeutet, dann geht es Ihnen wie zwei Lehrkräften der Edith-Stein-Realschule Parsberg zu Beginn ihres Aufenthalts in Dublin.

Dank Erasmus+ hatten Kathrin und Florian Schönberger Oktober 2022 im Rahmen des Projekts „Digitalen Wandel gemeinsam gestalten“ die Möglichkeit, an der einwöchigen Veranstaltung „Intensive English Course and CLIL for Teachers“ in Dublin teilzunehmen.

Zusammen mit sechs weiteren Lehrkräften aus Frankreich, Italien und Deutschland beschäftigten wir uns vorrangig mit der Lehrmethode CLIL (Content and Language Integrated Learning). In diesem dualen Ansatz ist die Fremdsprache nicht Gegenstand des Unterrichts, sondern wird als Medium eingesetzt, um neue Inhalte bzw. Konzepte zu erarbeiten, schon Gelerntes zu wiederholen, zu erweitern und zu vertiefen.

Wir lernten unter anderem die 5 C’s (content, communication, cognition, community, competences) sowie verschiedene Scaffolding-Techniken kennen. Beim Scaffolding geht es grob darum, die Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und diese Unterstützung bei zunehmender Selbstständigkeit allmählich abzubauen. Es handelt sich also um temporäre unterstützende Strukturen, die den Lernenden helfen, neue Erkenntnisse, neue Konzepte und neue Fähigkeiten zu entwickeln.

Die erfahrene Kursleiterin Helen Callanan gestaltete die einzelnen Lektionen abwechslungsreich und schaffte es, innerhalb kurzer Zeit ein Grundverständnis für CLIL zu vermitteln. Unermüdlich betonte sie den handlungsorientierten Ansatz, die Rolle der Lehrkraft („less is more“; „In a CLIL lesson, teachers have to shut up!“) und den inklusiven Charakter.

Am Ende der Woche waren wir in der Lage, eigene CLIL-Lessons zu konzipieren und zu präsentieren, die sich beispielsweise mit Dreiecken, Halloween oder mit irischer Geschichte („Bloody Sunday“) beschäftigten.

Neben CLIL gab es zudem Einblicke in die irische Sprache (irisch-gälisch und „Irish Slang“) und Geschichte (Besuch von EPIC – The Irish Emigration Museum) sowie eine praktische Irish-Dance-Einheit.

Die Europass Teacher Academy bot außerdem ein interessantes Rahmenprogramm an. Neben einer Stadtführung durch Dublin konnte man am Samstag an einem abschließenden Tagesausflug nach Glendalough und Russborough House teilnehmen.

Und auch sonst blieb, trotz des intensiven gemeinsamen Lernens, noch Zeit für weitere kulturelle und gesellige Aktivitäten: St Patrick’s Cathedral, Trinity College, Kilmainham Gaol, ein Evensong in der Christ Church, eine Tour durch die Old Jameson Distillery, ein Ausflug nach Howth oder eine Radtour nach Poolbeg zur Great South Wall… Und es hätte noch so viel mehr Sehenswertes gegeben. Selbstverständlich kam auch der kollegiale Austausch nicht zu kurz. Die Pubs rund um Temple Bar waren allabendlich ein beliebter Treffpunkt, wo man bei Livemusik Interessantes über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Bildungssyssteme besprach.

Insgesamt lässt sich ein absolut positives Fazit ziehen: Wir konnten viele, neue Impulse für den eigenen Unterricht mitnehmen, im Austausch mit europäischen Kolleginnen und Kollegen über Stärken/Schwächen des deutschen Schulsystems reflektieren, unsere Sprachkenntnisse verbessern und unvergessliche kulturelle Einblicke gewinnen.

Kathrin Schönberger