Rund um fair

 Stationentraining zur nachhaltigen Entwicklung

Auch in diesem Schuljahr fand an den bayerischen Schulen eine „Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit“ statt. Ziel soll es dabei sein, die Schüler für einen gesundheitsfördernden und nachhaltigen Lebensstil zu sensibilisieren.
Das spezielle Motto der diesjährigen Woche vom 13.10. – 17.10.2014 lautete „Ressourcenschonung“. In diesem Kontext fuhr die Klasse 7a am Freitag, dem 17.10.2014, mit ihrer Klassenleiterin Stefanie Wolf und ihrem Lehrer Stefan Mößel nach Neumarkt, um dort einen vom Eine-Welt-Laden ausgehenden Lernzirkel mit der Thematik „Rund um fair“ zu absolvieren.


Frau Birgitt Rupp, die ehrenamtlich für den Eine-Welt-Laden aktiv ist, forderte die Schüler zu Beginn auf, sich auf einer am Boden liegenden Weltkarte entsprechend der Verteilung der Weltbevölkerung auf den verschiedenen Kontinenten zu platzieren. Damit führte sie den Schülern plastisch vor Augen, dass zwar die meisten Menschen in Asien und Afrika leben, die Güterverteilung sich hingegen auf die westlichen Staaten konzentriert.
Anschließend erarbeiteten sich die Schüler in Kleingruppen fünf Stationen, bei denen ihnen konkrete Lösungsansätze in Bezug auf den fairen Handel aufgezeigt wurden. Zunächst jedoch lernten die Schüler handlungsorientiert die menschenverachtenden und ungerechten Strukturen, die bei der Produktion von Kaffee, Schokolade, Fußbällen und Kleidung vorhanden sind, kennen. So probierten die Jugendlichen beispielsweise selbst aus, wie mühsam es ist, einen Fußball zu nähen. Dadurch konnten sie leicht nachvollziehen, warum selbst ein guter Näher nur drei Bälle am Tag schafft. Der Lohn von 50 Cent für einen fertig genähten Ball schockierte viele Schüler. Ähnliches zeigte sich bei der Herstellung einer Jeans, bei der ein Arbeiter lediglich 1% vom Verkaufserlös erhält. Ebenso testeten sie, wie viele Streichholzschachteln sie selbst innerhalb von drei Minuten ordentlich mit 38 Streichhölzern befüllen und was sie sich für ihren Lohn in dem Produktionsland leisten könnten. Des Weiteren erfuhren die
Schüler, an welchen Zeichen man fair gehandelte Waren erkennt, indem sie Süßigkeiten entsprechend sortierten. Der Aspekt der Kinderarbeit wurde anhand von hergestellten Spielwaren ebenso thematisiert.
Am Schluss stand nicht die utopische Forderung, nur noch fair gehandelte Waren einzukaufen, sondern vielmehr das Bewusstsein, durch viele kleine Schritte das Gesicht der Erde verändern zu können. In Bezug auf die Lebenswirklichkeit der Schüler könnte das heißen, hin und wieder Geschenke im Eine-Welt-Laden zu besorgen oder fair gehandelte Schokolade zu kaufen.

Stefanie Wolf