Schülerprojekt zu Müll im Meer

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Im Kunstunterricht beschäftigten sich Parsberger Schüler mit Abfällen in den Ozeanen. Das Ergebnis ist sehenswert.

Von Günter Treiber

Gemeinsam mit der Kunsterzieherin Anna Krämer haben sich Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen der Realschule Parsberg mit dem Thema Müll in den Meeren befasst. Im Rahmen des Projektes haben die Schüler recherchiert, untersucht und schließlich eine Ausstellung gestaltet, um ihre Mitschüler auf das Thema aufmerksam zu machen.

Das Tagblatt wollte wissen, wie eine Kunsterzieherin zu diesem Thema komme. „Das hat sich im Lauf meines Unterrichts einfach so ergeben, als wir selbst mit verschiedenen Materialien künstlerisch tätig waren“, sagt die engagierte Umweltschützerin Anna Krämer. Angefangen habe alles, als es um Plastikflaschen der Getränkefirma Coca-Cola ging und man festgestellt habe, dass jährlich 88 Milliarden Flaschen hergestellt würden.

Ausstellung regt zum Nachdenken an

Die Ausstellung, die aus dem Projekt entstanden ist, ist sehenswert und macht den Betrachter durchaus nachdenklich. Über den informativen Plakatwänden in der Aula hängen in großen Netzen verschiedenste Meerestiere, die die Schülerinnen und Schüler im Kunstunterricht aus Pappmaché und anderen Materialien gestaltet haben.

Während des Projektes galt es viele Fragen zu beantworten, um hinter Zahlen und Bezeichnungen zu kommen, die sich nicht einfach so erklären lassen. Ganz oben stand beispielsweise die Frage „Was ist ein Müllstrudel?“ Anna Krämer erklärt es so: „Die Müllstrudel sind ein besonderes Phänomen. Fünf vermessene Wirbel sammeln gigantische Müllteppiche im Zentrum der Ozeane an.“ Der wohl bekannteste dieser Strudel sei der „Great Pacific Garbage Patch“ im Nordpazifik, erklärt Krämer, der inzwischen die Größe Mitteleuropas erreicht habe. Allein in diesem Großen Pazifischen Müllstrudel trieben derzeit 80000 Tonnen Plastik im Meer.

Schüler lernen, wie Müll ins Meer gelangt

Im Unterricht wurde außerdem geklärt, wie Müllplastik entsteht, wie lange sich Abfälle im Meer halten, wie groß das globale Ausmaß ist. Am wichtigsten schien den Schülerinnen und Schülern die grundsätzliche Frage zu sein: „Wie kommt der Müll ins Meer“?

Wie man an den Stellwänden erfahren kann, geht es dabei um Zuflüsse von Land, viele Einträge erfolgen aber auch direkt auf dem Meer durch Schifffahrt und Fischerei, verloren gegangene Ausrüstung sowie die sogenannte Offshore-Industrie, die Forschung, Öl- und Gasplattformen oder Aquakulturanlagen.

„Da gruselt einen ja richtig“, sagte eine Schülerin, als sie erfuhr, wie diese Plastikabfälle in den menschlichen Körper gelangen. Die Meerestiere verwechseln Plastik mit ihrer natürlichen Nahrung und fressen es. Zum Beispiel halten Schildkröten Plastiktüten für Quallen. Wenn die Fische dann gefangen werden, werden sie vom Menschen gegessen, die mikroskopisch kleinen Plastikteile kommen so in den menschlichen Körper und verursachen Krankheiten und Verletzungen, von denen wir oft gar nicht ahnen, woher sie kommen.