Gemäß dem Sprichwort „Geduld ist der Schlüssel zur Freude“ wurde nach 22 Jahren an der Edith-Stein-Realschule in Parsberg der Raummangel durch die Fertigstellung eines Erweiterungsbaus behoben und mit einem Festakt, zu dem das Landratsamt Neumarkt am 26.11. geladen hatte, eingeweiht.
Mit großer Freude über die bevorstehende Schlüsselübergabe fanden sich Vertreter der Schulleitung, des Elternbeirats, des Personalrats sowie die Schülersprecher in der Turnhalle der Realschule Parsberg zur Einweihungsfeier ein. Durch das Programm führte mit Esprit und erfrischenden Dialogen das Moderatorentandem, bestehend aus Konrektorin Bettina Eichenseer und Katja Hartung, Mitglied der erweiterten Schulleitung, die auch für die Organisation der Feierlichkeiten verantwortlich war. Zahlreiche Ehrengäste des öffentlichen Lebens waren geladen, allen voran der Neumarkter Landrat Willibald Gailler und die Regensburger Landrätin Tanja Schweiger als Vertreter der Sachaufwandsträger, der Parsberger Bürgermeister Josef Bauer sowie der evangelische Geistliche Wolfgang Döring. Besonders erwähnenswert ist auch die Teilnahme des Parsberger Schulleiters Michael Ferstl, der 22 Jahre lang durch die Bereitstellung von Klassenzimmern im Gebäude der Mittelschule der Realschule über die Zeit des Raummangels hinweggeholfen hat.
Den Auftakt der Feierlichkeiten stellte die von Florian Schönberger geleitete Big Band mit ihrem Stück „Tequila“ dar. Mit den anschließenden Begrüßungsworten dankte Landrat Willibald Gailler dem Hauptvertragspartner, der Firma Max Bögl, sowie sämtlichen am Bau beteiligten Firmen des Landkreises für ihr außerordentliches schnelles und pragmatisches Handeln bei der Umsetzung des Bauvorhabens. Erst im April dieses Jahres wurde mit den Arbeiten begonnen und bereits Ende November konnte der Neubau trotz unvorhergesehener Hangsicherungsarbeiten dank der Modulbauweise fertiggestellt und bezogen werden. Ziel der Firma Max Bögl sei es – so Johann Bögl – mit ihrer Modulbauweise schnelle und wirtschaftliche Lösungen für Bauvorhaben anzubieten sowie nachhaltig und zukunftsorientiert zu bauen. Die Kosten von 3,5 Millionen teilten sich die Landkreise Neumarkt und Regensburg im Verhältnis ihrer Schülerzahlen an der Realschule. Der Freistaat Bayern bezuschusste den Bau mit 1,8 Millionen. Der vom Architekturbüro Iberl und dem Ingenieurbüro Lehner geplante Erweiterungstrakt bietet ab sofort acht neue Klassenzimmer auf modernstem technischen Stand und in innovativem Design.
Schulleiterin Ingrid Meggl verkündete mit Stolz in ihrer Rede, dass in diesen topausgestatteten Klassenräumen die bereits eingezogenen 7. Klassen ab Januar kommenden Jahres im Rahmen der Initiative „Digitale Schule der Zukunft“ mit 1:1-Ausstattung unterrichtet werden.
Auch Landrätin Tanja Schweiger dankte in ihrer Ansprache allen beteiligten Firmen für ihre gute Zusammenarbeit und ihr zuverlässiges Handeln. Sie lobte die Edith-Stein-Realschule als einen Ort, an dem nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Wert auf die Herzensbildung gelegt werde. Mit ihrer weitläufigen Sportanlage, einer Bühne für Musik- und Theaterveranstaltungen in der Aula sowie dem integrierten Schwimmbad seien hierfür optimale Rahmenbedingungen geschaffen. Seit der Entstehung der Realschule im Jahr 1966 wurde die Schule auch mehrmals baulich erweitert und den gestiegenen Schülerzahlen angepasst, was durch bebilderte Stellwände in der Turnhalle den Besuchern eindrucksvoll veranschaulicht werden konnte. Mit dem jetzt fertiggestellten Erweiterungsbau ist die Edith-Stein-Realschule auch für einen zukünftigen Anstieg der Schülerzahlen gewappnet. Ebenso richtete Bürgermeister Josef Bauer seinen Dank an alle Beteiligten und wünschte den Lehrkräften bei der Umsetzung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrags Gottes Segen.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung neben der Big Band von den Chorklassen 5a und 6a, die mit ihrem Lied „Plätzchen, Plätzchen“ für vorweihnachtliches Flair sorgten. Auch die Schulband unter der Leitung von Frank Doll begeisterte mit ihrer Frontfrau Hanna Nordmann (9a) mit dem Song „Since You Been Gone“ das Publikum. Judith Ott (10e) glänzte als Saxophonsolistin, begleitet am Klavier von Florian Schönberger. Den unbestrittenen musikalischen Höhepunkt lieferte Konrektorin Bettina Eichenseer mit ihrer Gesangseinlage „Mary, Did You Know“. Für zusätzliche Auflockerung im Programm sorgten der Schüler Paul Böhme (9b) und die Schülerin Lea Schmidl (10b) mit einem Dialog, der den Schulalltag im Jahr 1972 mit dem im Jahr 2024 verglich.
Zum Abschluss des Festakts erfolgte die feierliche Schlüsselübergabe durch die Firma Max Bögl im Beisein von Landrat Gailler und Landrätin Schweiger an die Schulleiterin Ingrid Meggl. Danach machten sich alle Beteiligten auf den Weg von der Turnhalle in den Erweiterungsbau, wo Pastor Döring das Gebäude segnete. Alle Besucher konnten zu guter Letzt die neuen Räumlichkeiten in Ruhe besichtigen und bei Sekt und Häppchen einen kommunikativen Austausch pflegen. Bleibt nur noch der Schulgemeinschaft zu wünschen, dass mit dem Tag der symbolischen Schlüsselübergabe die Türen geöffnet wurden für einen Ort, an dem Wissen gedeihen, Gemeinschaft sich bilden und das Herz sich formen kann!
Isabel Kölbl