Lerntutoren

„Gibt es eigentlich an unserer Schule Nachhilfeunterricht?“ – Diese Frage wurde mir meist kurz vor oder nach dem Zwischenzeugnis immer wieder gestellt. Diese Nachfrage und das Wissen, dass auch an anderen Schulen bereits erfolgreich Nachhilfeunterricht durch Schüler erteilt wird, bewogen mich 2005 dazu, ein schulinternes Lerntutorensystem einzuführen. Seitdem erfreut sich dieses Angebot großer Beliebtheit und wird regelmäßig von unseren Schülern wahrgenommen.

Anforderungen und Formalitäten unseres Nachhilfesystems

  • Ein Lerntutor (Schüler der 7., 8., 9. oder 10. Klassen) gibt einmal pro Woche 60 Minuten lang in der Schule bezahlten Nachhilfeunterricht für einen Förderschüler (5,00 € für Einzelunterricht, für zwei Nachhilfeschüler je 4,00 €, für drei Nachhilfeschüler je 3,00 €).
  • Der Lerntutor und die Eltern des Förderschülers schließen einen schriftlichen Vertrag über diese Lehrtätigkeit.
  • Ist der Lerntutor verhindert, die Förderstunde zu unterrichten, verständigt er spätestens zwei Tage vorher den Förderschüler oder dessen Eltern. Kommt der Lerntutor dieser Pflicht nicht nach, so hat der Förderschüler ein Guthaben von einer kostenlosen Lernstunde.
  • Ist der Förderschüler verhindert, die Förderstunde wahrzunehmen, verständigen er oder seine Eltern den Lerntutor spätestens zwei Tage vorher.
  • Kommen er oder seine Eltern dieser Pflicht nicht nach, so ist dem Lerntutor die aus eigenem Verschulden versäumte Stunde zu bezahlen.
  • Der Lerntutor informiert sich vor Beginn der Arbeitsphase bei den Fachlehrern seines Förderschülers über dessen spezifische Wissenslücken und über geeignete Arbeitsmaterialien.
  • Dieser Vertrag gilt grundsätzlich für eine Laufzeit von 3 Monaten und kann danach verlängert werden.
  • Der Lerntutor führt ein Tagebuch über die Inhalte der gehaltenen Nachhilfestunden.
  • Die Betreuerinnen der Lerntutoren (Frau Sier und Frau Strobel) eruieren und vermitteln geeignete Lerntutoren, verwalten die Lernverträge, sehen die Lerntagebücher ein und schreiben einen Vermerk über dieses soziale Engagement in die Zeugnisse. Außerdem sind sie Ansprechpartner für Eltern, Lehrer und interessierte Schüler.

Das Angebot wurde von den Schülern (damals wie heute) sehr begrüßt. Wer als Lerntutor arbeiten wollte, musste einen Bewerbungsbogen ausfüllen, in dem sowohl die Noten in den zu unterrichtenden Fächern als auch die persönliche Eignung als Lerntutor durch den jeweiligen Fachlehrer erfasst wurden.

Die Schüler, die Nachhilfe erhalten wollten, meldeten sich ebenfalls schriftlich unter Angabe der gewünschten Fächer, Wochentage und Uhrzeiten an. Zu guter Letzt vervollständigte der jeweilige Fachlehrer die Anmeldung des Förderschülers, indem er Angaben zum Lernstoff oder spezielle Tipps für den jeweiligen Schüler hinzufügte.

Nun hieß es Angebot und Nachfrage optimal und vor allem schnell zu vermitteln. Die nächsten Wochen war ich nun in den Pausen, vor Unterrichtsbeginn und nach Unterrichtsende damit beschäftigt, entsprechende Lerngruppen nach gewünschten Fächern, Treffzeiten und Anzahl der Förderschüler zu bilden sowie die teilnehmenden Schüler einander vorzustellen. Außerdem hieß es Verträge unterschreiben zu lassen, Kopien der Verträge und Arbeitsmaterialien an die Parteien auszuhändigen sowie Lerntreffs mitzudokumentieren.

Mit Freude konnte ich bereits nach einigen Wochen feststellen, dass die Lerntutoren ihre Arbeit sehr ernst nahmen und verantwortungsvoll und zuverlässig ihre Tätigkeit ausführten. Die Förderschüler waren ebenfalls sehr zufrieden mit ihren Nachhilfelehrern.

Anhand von Umfragen konnte ich immer wieder ermitteln, dass die Mehrheit der Nachhilfeschüler ihre Lerndefizite tatsächlich ausgleichen konnte und so bessere Noten erzielte.

Es lässt sich abschließend feststellen, dass sich das Lerntutorensystem als sehr erfolgreich und effektiv herausgestellt hat und deswegen wird dieses Nachhilfeangebot nach wie vor mit großem Erfolg an unserer Schule angeboten.

Ich freue mich sehr, mit Frau Strobel eine tatkräftige Mitarbeiterin für die Betreuung der Lerntutoren gefunden zu haben und bin sehr dankbar, dass Frau Kern die Vertretung während meiner Elternzeit übernommen hat.

Sabine Sier

Staatliche Realschule Parsberg

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